Bov Bjerg „Deadline“

13,00 

  • „Deadline“ (2008)
  • mp3-CD
  • digipac
  • 8-seitiges Leporello
Artikelnummer: sbm 012 Kategorie:

Beschreibung

Der erste Roman von Bov Bjerg als mp3-CD-Hörbuch.
26 Kapitel, 9 Zwischenmusiken, Laufzeit ca. 4 Stunden.
CD-Verpackung: Digipac mit eingelegtem Leporello.

  1. Kapitel 17
  2. Kapitel 20

Es treten auf: die dicke Übersetzerin, der Steinmetz, die Arbeiterin aus der Modelleisenbahnfabrik. Eine Schwester, zwei Neffen, ein Schwager. Ein taubstummer Totengräber und einer, der reden kann. Ferner: zwei Fischer, Frau Gomolka, die Unendlichkeit, ein Schwarzer mit schlohweißen Ohrhaaren und viele andere.

Deadline ist ein Roman über alles. Über Walfische, übers Zuspätkommen, über Hoch- und Tiefbau. Über Ursache, Verlauf und Ergebnis einer Saponifikation. Über den Stand der transatlantischen Beziehungen. Über Donuts, über Suchmaschinen und über die Liebe (naja, am Rande).

Orte: eine Großstadt in Neuengland, ein Flughafen, eine Steilküste, ein berühmtes Gemälde. Die Schwäbische Alb, ein Kinderzimmer, verschiedene Dorfrandsiedlungen aus verschiedenen Jahrzehnten. Ein Grab und noch ein Grab. Eine Werkstatt, eine steil ansteigende Straße. Oder abfallende, je nachdem.

Monika Rinck über Deadline:

„Existenz ist als Seinsart in sich Endlichkeit“, heißt es bei Heidegger, bei Heiner Müller, so knapp und knorrig wie möglich: „Zeit ist Frist“. Diese Frist wird nun wiederum durchquert von anderen Fristen, von so genannten deadlines. Seien es Abflugzeiten, Abgabetermine oder Bewerbungsschlüsse. Der moderne Mensch, oder nennen wir ihn, der scheinselbstständige Freelancer, arbeitet auf diese Fristen hin, und werden sie verfehlt, warten sicherlich schon die nächsten auf eine neue Anstrengung, sie zu meistern. Anfrage und Lieferung des Gewünschten kommen rund um die Uhr per Email, alles findet gleichzeitig statt und in der Onlineredaktion hat der Redaktionsschluss längst abgedankt. Eine einzige Frist allerdings wird niemand verfehlen – und das ist die letzte. Übrig bleibt ein Körper – und seine Verwesung dürfte nach wie vor ein analoges Phänomen sein, selbst wenn die Liegezeiten auf deutschen Friedhöfen befristet sind. „DEADLINE“ beschreibt ein Leben aus digital diktierten Etappen, gelebt von einem Körper, der in den letzten Jahrhunderten kaum Zeit fand, sich an die technischen Möglichkeiten seiner Verwertung anzupassen. Ein nervöser, sich selbst beschleunigender Roman über die Konkurrenz zwischen letzten Chancen und letzten Dingen.

 

Kritiken zu Deadline

Christoph Hein:
„Das überraschendste Leseerlebnis des Jahres. Ein ganz neuer Ton, eine völlig neue Schreibart; ich könnte nichts Vergleichbares nennen.“

Matthias Penzel, Rolling Stone (11/08):
„Audiobook des Monats – hochmodern, irrsinnig komisch, und am Ende ist es, wie alle große Literatur, Sprachkritik, philosophisch, das Leben als Modell, die Welt eine Modelleisenbahnanlage im Maßstab H0. Ein Buch für die besten Freunde.“

spalanzani, Vigilien:
„Nichts von dem, was da geschieht, ist außerhalb des Schwäbischen denkbar.“

FAZ:
„nahe Berlin“

edmond, Goncourt’s Blog:
„Nach der Arbeit bin ich mit dem Buch durch die Stadt gegangen, ich habe das Cover schön sichtbar gehalten, in der Bahn erleichterte ich den Passagieren, den Titel abzulesen (ich finde das immer falsch, den Titel zu verdecken — die Leute lassen jedes Telefongespräch mithören, aber beim Aufklappen von Büchern sind sie eigen).“

micro_robert, elektrosmog:
„Trost gibt es nirgends in diesem Listing, das aus der November ausgabe 2008 von Unhappy Computer zu stammen scheint. Bjerg hat es mit einem Neun nadel drucker in die Elefanten haut des Kapita lismus tätowiert. Dort steht es nun geschrieben, zur Mahnung der Mahouts. Diese sind freilich alle An alpha beten.“

Nicole Schmidt, literaturkritik.de:
„Eine eigene, an Konsonanten verbindungen reiche Poesie der deutschen Sprache im Zeitalter der technisierten, durchgeplanten Welt.“

Ein Interview mit Malte Welding vom Weblog Spreeblick.

Zusätzliche Informationen

Veröffentlichung